Auf der Suche nach Shangri-La |
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Sonore
Stimmen durchdringen den heiligen Raum, werden von schnellen Staccato-Einlagen
übertönt und vermischen sich zu einem großen vokalen Durcheinander.
Allmählich gewöhnen sich die Augen an die Dunkelheit des Versammlungssaals.
Im Schein kleiner Butterlampen werden gepolsterte Bänke sichtbar, rezitieren
Männer mit tiefer Stimme Gebetsverse. Jeder liest unterschiedliche Mantras
von den bedruckten Karten der buddhistischen Schriftensammlung Kanjur.
Plötzlich mündet das Chaos in eine rhythmische, unisono gesprochene
Sequenz, um abrupt in absoluter Stille zu enden. Dies ist das Zeichen
für die kleinen Novizen. Blitzschnell springen sie von den hinteren
Reihen auf, um riesige mit dampfend heißem Buttertee gefüllte Kupferkannen
herbeizuschleppen. Es ist die erste Mahlzeit für die buddhistischen
Mönche des Klosters Tikse und ein willkommenes Mittel gegen die morgendliche
Kälte. Genüsslich schlürfen die in karmesinfarbene Gewänder gehüllten
Mönche den Tee und wärmen die klammen Hände an den Holzschalen. .... |
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