Satanand
Giri Baba
„Sadhu“ heißt
übersetzt „der schöne Mensch“.
Diese Schönheit bezieht sich auf das geistige Leben
des Asketen. Er erblüht innerlich wie eine Blume,
während sein Äußeres verwildert und
immer belangloser wird. Nach der radikalen Rasur lässt
sich der Asket meist bis zu seinem Tod die Haare wachsen,
ohne diese jemals wieder zu schneiden. Sie verfilzen,
hängen in dicken Strähnen bis zum Boden oder
werden einem Turban gleich auf dem Kopf aufgetürmt.
Sadhus wollen damit optisch Shiva gleichen, jenem Gott,
der durch sein Haar die Ganga sanft zu Boden gleiten
lässt. Seinem Vorbild eifern die Asketen nach.
So auch Satanand Giri Baba, ein Shiva-Anhänger
aus Varanasi. Über viele Jahre hinweg zelebrierte
er in Vollmondnächten seine Verwandlung in ein
nahezu vollkommenes Abbild des Gottes der Zerstörung
und Erneuerung. Dann nahm er „in der Form Shivas“
am Gebet für die Göttin Ganga teil.
... Aus dem Buch "Der Himmelsfluss Ganges und seine
heiligen Männer", Terra Magica
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