"Wohnsitz
des Schnees", so lautet die Übersetzung des Wortes Himalaya
aus dem Sanskrit. Die Gebirgskette ist aber vor allem auch Wohnsitz
der höchsten Gipfel der Erde. Neben dem Mount Everest mit
einer Höhe von 8850 m erheben sich noch dreizehn weitere
Achttausender (insgesamt sind es neun Achttausender im Himalaya
und fünf weitere im Karakorum). Zahlreiche Flüsse, wie
der Indus, Ganges, Brahmaputra und Sutlej haben hier ihren Ursprung.
Das komplexe Himalayamassiv erstreckt sich heute bogenförmig
über 2500 km vom Durchbruchstal des Indus im Norden Pakistans
bis ins südliche Tibet. Die Länder Nepal, Sikkim und
Bhutan sind fast vollständig in die Region des Himalaya integriert.
Es handelt sich hierbei um das größte, höchste,
mächtigste und jüngste Faltengebirgssystem der Erde,
bestehend aus mehreren parallel verlaufenden Gebirgsketten.
Die Entstehung reicht rund 70 Millionen Jahre zurück. Damals
löste sich die indische Kontinentalplatte vom heutigen afrikanischen
Kontinent und bewegte sich in Richtung Norden (siehe Grafik).
Anfangs tauchte sie unter die kontinentale eurasische Platte und
wurde dabei verschluckt, das heißt subduziert. Später
drückte die indische Platte mit so starkem Druck auf die
kontinentale eurasische Platte, dass sich beide ineinander verkeilten,
hinauf- und herabdrückten. Der Himalaya wurde aufgefaltet.
Horizontal gerichteter Druck verursachte in Tibet Vertikalbewegungen.
Dieser Vorgang trug zum Aufstieg des Hochlandes von Tibet bei.
Während ein Teil Indiens unter Tibet gedrückt wurde,
schob sich der obere Teil rückwärts auf die indische
Platte hinauf.
Der dabei "verschluckte" Ozean Tethys war die östliche
Fortsetzung des gleichnamigen Ozeans, der vor der Alpenbildung
zwischen Afrika und Eurasien bestanden hatte. Der Druck des indischen
Subkontinent hält bis heute an und hebt den Himalaya Jahr
für Jahr um einige Millimeter empor.
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